MESOZOIKUM / Das Zeitalter der Kreide
Zeitraum: vor 145 bis 66 Millionen Jahren.
Die Kreidezeit war die letzte Periode des Mesozoikums. In diesem Abschnitt änderte sich die Welt schneller als vorher und es lebten mehr Dinosaurier als je zuvor. Dies war die Epoche des Triceratops, des Parasaurolophus und des Tyrannosaurus. Große Flachmeere bedeckten große Teile Europas und Nordamerikas. Durch das Aufeinanderprallen der Kontinentalplatten entstanden große Gebirge wie der Himalaya, die Alpen, die Anden und die Rocky Mountains. Am Ende der Kreidezeit gab es ein großes Massensterben, dem viele Spezies (fast 50%) und bekannte Familien (fast 25%) sowie alle Dinosaurier zum Opfer fielen. Die Kreide wird in drei Epochen und 12 Zeitalter unterteilt. Eine Übersicht erhalten sie hier: Zeitalter des Kreide. Für das Aussterben der Dinosaurier und vieler anderer Arten gibt es wahrscheinlich mehrere Ursachen. Die Umwelt veränderte sich, Vulkanausbrüche und das sich rasch verändernde Klima sorgten für teilweise extreme Lebensbedingungen, denen sich viele Dinosaurier nicht mehr anpassen konnten. Dies geschah in einem großen Zeitraum, langsam und über die letzten Jahrtausende der Kreidezeit..Endgültig abgeschlossen durch den Einschlag eines Asteroiden, dessen Folgen fast alles Leben auf der Erde auslöschte.
Während der Kreidezeit war die Erde eine regelrechte Wasserwelt und große Teile der Kontinente überflutet. Der Wasserspiegel war zum Teil rund 170 Meter höher als heute! Zu Beginn der Kreidezeit bestand zwischen Ostasien und dem Westen Nordamerikas noch eine Landbrücke. Große Bereiche der Kontinente waren von Flachmeeren bedeckt. Die beiden Superkontinente Gondwana und Laurasia driften immer weiter auseinander. Gegen Ende der Kreidezeit hatten die Kontinente etwa die Lage und Umrisse, die wir heute kennen. Die Temperaturen erreichten zu Beginn der Kreide ihre höchsten Werte mit einer Durchschnittstemperatur von bis zu 35 Grad. Es herrschte weltweit etwa das, was wir heute als Treibhausklima bezeichnen würden. Der Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre war höher als heute. In diesem Treibhausklima wuchsen Bäume gut doppelt so schnell. Mit der Zeit wurde das Klima jedoch wieder kühler. In der späten Kreidezeit war schon deutlich zwischen Sommer und Winter zu unterscheiden.
In der Unterkreide waren die vorherrschenden Pflanzen Baumfarne, Ginkgos, Nadelbäume und Farne. Dann tauchten die ersten Blütenpflanzen auf, die sich von den Tropen nun auf der ganzen Welt ausbreiteten und dabei viele neue Gewächse hervorbrachten. Gegen Ende der Oberkreide waren Eiche, Ahorn und andere Baumarten Konkurrenten der Nadelbäume geworden. Auch wuchs in der Kreide vor 80 Millionen Jahren nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche im Wesentlichen auf Funde in Indien beruhen, das erste Gras. Dort wurden in Koprolithen von Sauropoden Grasfasern entdeckt. In der Kreide erschienen nun auch weitere Blütenpflanzen, sogenannte Angiospermen. Sie wuchsen schnell nach und ihre Samen wurden vom Wind, von Insekten, den Vögeln sowie den Dinosauriern weiterverbreitet. Sie entwickelten sich zur dominanten Pflanzengruppe und verdrängten nach und nach viele Schachtelhalme und Farne. Auf den trockeneren Böden der Kreide entwickelten sich die Laubwälder.
Gegen Ende der Oberen Kreidezeit wuchs die Population der kleinen Säugetiere stark an, doch die dominanten Landtiere waren nach wie vor die Dinosaurier. Das Auseinderdriften der Kontinente blieb für die Dinosaurier nicht ohne Folgen. Da weniger Landbrücken zwischen den Kontinenten vorhanden waren, brachte nun jeder Erdteil eigene Arten hervor. In Europa, dass von einem großen Flachmeer bedeckt war, entstanden auf den verbliebenen Inseln Zwergformen von ehemals großen Dinosauriern, wie zum Beispiel den Sauropoden Europasaurus. Die Theropoden der Kreidezeit waren sehr formenreich, von vogelähnlichen Ornithomimiden wie Ornithomimus bis zu den Tyrannosauriern. Die Stegosaurier starben aus, neue Familien von Ornithischiern entstanden, diese entwickelten zum Teil ein sehr spezielles Gebiss. Besonders zahlreich waren auch die sich von speziellen Bodenpflanzen ernährenden Ankylosaurier. Viele neue Tierformen wie einige Vogelarten, Motten und Schlangen erschienen ebenfalls in der Kreidezeit.
Neben den ersten Bienen und Wespen gab es gewaltige Flugsaurier, die größten Tiere, die je auf diesem Planeten geflogen sind. Hierzu zählen unter anderen Quetzalcoatlus mit einer Spannweite von 11 Metern, Pteranodon und Hatzegopteryx. Später entstanden auch flugunfähige Formen, die jedoch gut laufen und bzw. tauchen konnten. Auch die Vögel entwickelten sich rasch weiter, so besaßen der Concornis und der Sinornis einen Brustbeinkamm, an dem kräftige Flugmuskulatur ansetzte. Auch besaßen einige Arten ein Pygostyl, ein Verschmelzungsprodukt der letzten Schwanzwirbel, welches der Befestigung der Schwanzfedern dient.
Unter den Wasserbewohnern der Kreidezeit gab es viele Wirbeltiere, die auch heute noch leben. Riesige, bis zu 10 m lange Mosasaurier schwammen durch die Meere. Der Elasmosaurus fing Fische mit Hilfe seines enorm langen Halses. Zu den größten Tieren, die im Süßwasser lebten, gehörten einige Krokodile wie der 15 Meter lange Sarcosuchus und die krokodilähnlichen Champsosaurier.
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Weitere Informationen
Albian to Turonian agglutinated foraminiferal assemblages of the Lower Saxony Cretaceous sub-basins – implications for sequence stratigraphy and paleoenvironmental interpretation / Richard M. Besen, Ulrich Struck, Ekbert Seibertz, 2021 / Fossil Record, Volume 24, Issue 2 /PDF
Cretaceous Dinosaurs across Alaska Show the Role of Paleoclimate in Structuring Ancient Large-Herbivore Populations / Anthony R. Fiorillo, Paul J. McCarthy, Yoshitsugu Kobayashi, Marina B. Suarez, 2022 / Geosciences, Volume 12, Issue 4. 10.3390/geosciences12040161PDF
Dwarfs under dinosaur legs: a new millipede of the order Callipodida (Diplopoda) from Cretaceous amber of Burma / Pavel Stoev, Leif Moritz, Thomas Wesener, 2019 / ZooKeys 841: 79-96 - doi: 10.3897/zookeys.841.34991 /PDF
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Island life in the Cretaceous - faunal composition, biogeography, evolution, and extinction of land-living vertebrates on the Late Cretaceous European archipelago / Zoltan Csiki-Sava, Eric Buffetaut, Attila Ősi, Xabier Pereda-Suberbiola, Stephen L. Brusatte, 2015 / ZooKeys 469: 1-161 (08 Jan 2015) / doi: 10.3897/zookeys.469.8439 /PDF
Late Cretaceous (late Campanian–Maastrichtian) sea-surface temperature record of the Boreal Chalk Sea / Nicolas Thibault, Rikke Harlou, Niels H. Schovsbo, Lars Stemmerik, Finn Surlyk, 2016 / Clim. Past, 12, 429-438, doi:10.5194/cp-12-429-2016, 2016 /PDF
No phylogenetic evidence for angiosperm mass extinction at the Cretaceous–Palaeogene (K-Pg) boundary / Jamie B. Thompson, Santiago Ramírez-Barahona, 2023 / Biology Letters, 19(9): 20230314 /PDF
Paleoceanography of the Late Cretaceous northwestern Tethys Ocean: Seasonal upwelling or steady thermocline? / Eric Otto Walliser, Bernd R. Schöne, 2020 / PLoS ONE 15(8): e0238040. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0238040 / Martin Kundrát, Rodolfo A. Coria, Terry W. Manning, Daniel Snitting, Luis M. Chiappe, John Nudds, Per E. Ahlberg, 2020 / Current Biology 30, pp. 1-7, https://doi.org/10.1016/j.cub.2020.07.091 /PDF
The palaeoenvironment of the Upper Cretaceous (Cenomanian–Turonian) portion of the Winton Formation, Queensland, Australia / Tamara L. Fletcher, Patrick T. Moss & Steven W. Salisbury, 2018 / PeerJ 6:e5513 https://doi.org/10.7717/peerj.5513 /PDF
The stability of dinosaur communities before the K−Pg boundary: A perspective from southern Alberta using calcium isotopes as a dietary proxy / Jeremy E. Martin, Auguste Hassler, Gilles Montagnac, François Therrien, Vincent Balter, 2022 / GSA Bulletin (2022) https://doi.org/10.1130/B36222.1 / PDF
Wildfires in the Campanian of James Ross Island: a new macro-charcoal record for the Antarctic Peninsula / de Lima et al., 2021 / Polar Research 2021, 40, 5487, http://dx.doi.org/10.33265/polar.v40.5487 /PDF
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Bildlizenzen
Zeitalter der Kreide © Dinodata.de:
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Szene aus der Kreidezeit © Julius T. Csotonyi:
Creative Commons 4.0 International (CC BY 4.0)
Kreidezeit in Europa © Csiki-Sava et al:
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Elasmosaurus © Peter Montgomery:
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Grafiken und Illustrationen von Julius T. Csotonyi
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