FAMILIENLISTE / Ornithischia
Seeley, 1888
Dinosauria Ornithischia
Die Ornithischia (Vogelbecken) waren allesamt Pflanzenfresser und werden in fünf große Gruppen unterteilt: Ornithopoda, Ankylosauria, Ceratopsia, Stegosauria und Pachycephalosauria. Die Abbildung 1 zeigt die Darstellung eines Ornithischier-Beckens. Dieses Becken mit seinem nach hinten zeigendem Schambein (Pubis) und dem nach vorn ragendem Präpubis war typisch für die Ornithischier.
Die Ornithopoda (Vogelfüßer)
Sie lebten in Herden, waren gewöhnlich Zweibeiner, auch wenn sie manchmal auf allen Vieren liefen. Zu ihnen gehörten unter anderem Iguanodon und auch Othnielosaurus.
Die Ankylosauria (Panzerechsen)
Tiere dieses Taxons wie Gastonia besaßen einen Körper, dessen Oberfläche mit einer gepanzerten Schicht aus Knochenplatten versehen war. Einige Arten besaßen außerdem seitliche Stacheln und eine Schwanzkeule, die sie als Verteidigungswaffe gegen die Raubdinosaurier einsetzen konnten. Sie fraßen niedrig wachsende Vegetation.
Die Ceratopsia (Schildechsen)
Zu den Ceratopsia gehören unter anderem Triceratops und Centrosaurus. Sie besaßen zum größten Teil imponierende Halskrausen und einige Arten riesige Nasenhörner an ihrem Schädel.
Die Stegosauria (Plattenechsen)
Die Stegosaurier Kentrosaurus oder Stegosaurus (Abb. 12) hatten im Verhältnis zu ihrem Körper einen recht kleinen Schädel. Sie besaßen große Knochenplatten oder Dornen auf ihrem Rücken und auf dem Schwanz und zum Teil auch an den Hüften.
Die Pachycephalosauria (Dickschädelechsen)
Sie waren durch Schädelkuppen charakterisiert, die aus dicken Knochenschichten bestanden. Zu dieser Gruppe, die nach ihm benannt wurde, gehörten unter anderem Pachycephalosaurus und Stegoceras
Die Überordnung Dinosauria wurde von Harry Seeley im Jahr 1888 in die beiden Familien Ornithischia (Vogelbecken) und Saurischia (Echsenbecken) unterteilt. Diese Einteilung wird allgemein akzeptiert und beruht auf die Entwicklung der Beckens in eine mehr vogelartige Struktur (auch wenn Vögel nicht von den Ornithischia abstammen). Dieses Becken mit seinem nach hinten zeigendem Schambein (Pubis) und dem nach vorn ragendem Präpubis war typisch für die Ornithischia.
Weitere Kennzeichen der Ornithischia sind:
- Reihen verlängerter Wirbelfortsätze entlang der Wirbelsäule
- Unterschiede in der Hautpanzerung und den Osteodermen
- das Vorhandensein eines Prädentale. Der Prädentale ist ein zusätzlicher Knochen an der Vorderkante des Unterkiefers (Dentale). Der Prädentale deckt sich mit der Prämaxilla im Oberkiefer. Zusammen bilden sie eine schnabelähnliches Kieferelement, das zum Abweiden von Laub und Pflanzen sehr gut geeignet war.
Ornithischia
. Chilesaurus
. Eocursor
. Laquintasaura
. Lesothosaurus
. Nanosaurus
. ~Pisanosaurus
. Stenopelix
. Stormbergia
Weitere Informationen
Osteological correlates for quadrupedality in ornithischian dinosaurs/ Susannah C. R. Maidment, Paul M. Barrett, 2014 / Acta Palaeontologica Polonica 59 (1), 2014: 53-70 doi: http://dx.doi.org/10.4202/app.2012.0065 /PDF
A new Triassic Ornithischian dinosaur (Pisanosaurus mertii; Ornithopoda) from the Ischigualasto Formation, Argentina/ Rodolfo M. Casamiquela, 1967 / Ameghiniana 4 (2): 47 - 64
A palaeoequatorial ornithischian and new constraints on early dinosaur diversification / Paul M. Barrett, Richard J. Butler, Roland Mundil, Torsten M. Scheyer, Randall B. Irmis, Marcelo R. Sánchez-Villagra, 2014 / Proc R Soc B 2014 281: 20141147
Convergent evolution of quadrupedality in ornithischian dinosaurs was achieved through disparate forelimb muscle mechanics / Matthew Dempsey, Susannah C. R. Maidment, Brandon P. Hedrick, Karl T. Bates, 2023 / Proc. R. Soc. B 290: 20222435. https://doi.org/10.1098/rspb.2022.2435 /PDF
Multiple pathways to herbivory underpinned deep divergences in ornithischian evolution / David J. Button, Laura B. Porro, Stephan Lautenschlager, Marc E.H. Jones, Paul M. Barrett, 2023 / Current Biology, ISSN 0960-9822, https://doi.org/10.1016/j.cub.2022.12.019 /PDF
New specimens of the basal ornithischian dinosaur Lesothosaurus diagnosticus Galton, 1978 from the Early Jurassic of South Africa / Paul M. Barrett, Richard J. Butler, Adam M. Yates, Matthew G. Baron, Jonah N. Choiniere, 2016 / Palaeontologia Africana, Volume 50, April 2016. ISSN: 2410-4418PDF
Osteological Correlates for Quadrupedality in Ornithischian Dinosaurs/ Susannah C.R. Maidment, Paul M. Barrett, 2014 / Acta Palaeontologica Polonica 59(1):53-70. 2014. doi: http://dx.doi.org/10.4202/app.2012.0065 /PDF
Phylogenetic reassessment of Pisanosaurus mertii Casamiquela, 1967, a basal dinosauriform from the Late Triassic of Argentina / Federico L. Agnolin, Sebastian Rozadilla, 2017 / Journal of Systematic Palaeontology, Volume 16, Issue 10
The phylogenetic nomenclature of ornithischian dinosaurs / Daniel Madzia, Victoria M. Arbour, Clint A. Boyd, Andrew A. Farke, Penélope Cruzado-Caballero, David C. Evans, 2021 / PeerJ 9:e12362 https://doi.org/10.7717/peerj.12362 / PDF
The ‘fabrosaurid’ ornithischian dinosaurs of the Upper Elliot Formation (Lower Jurassic) of South Africa and Lesotho/ Richard J. Butler, 2005 / Zoological Journal of the Linnean Society, 2005, 145, 175 – 218
The phylogenetic position of the ornithischian dinosaur Stenopelix valdensis from the Lower Cretaceous of Germany: implications for the early fossil record of Pachycephalosauria / Richard J. Butler, Robert M. Sullivan, 2009 / Acta Palaeontologica Polonica 54 (1), 2009: 21-34 doi:10.4202/app.2009.0104 /PDF
The phylogeny of ornithischian dinosaurs / Richard J. Butler, Paul Upchurch, David B. Norman, 2008 / Journal of Systematic Palaeontology 6(1):1 - 40
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Bildlizenz
Skelett des Stegosaurus © Kabacchi:
Creative Commons 2.0 Generic (CC BY 2.0)
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Grafiken und Illustrationen von Raul Lunia