Kellner, Weinschuetz, Holgado, Bantim, Sayao, 2019
Klassifizierung: Tapejaromorpha
Ernährung: karnivor / piscivor
Bedeutung des Namen: Drachengeist des Todes
Keresdrakon war ein großer, zahnloser Flugsaurier, seine Fossilien stammen von der „Cemitério dos Pterossauros“ (Friedhof der Flugsaurier) genannten Lagerstaette in Südbrasilien. Entdeckt wurden Überreste von mindestens drei Individuen, welche noch nicht ausgewachsen waren. Keresdrakon koexistierte unter anderem mit Caiuajara dobruskii. Darüber hinaus existierten diese beiden Flugsaurier zusammen mit dem Theropoden Vespersaurus paranaensis in einem alten Wüstenökosystem.
Das Alter der Gesteinsschichten der Goio-Erê Formation ist umstritten. Einige Autoren taxieren die Ablagerungen in die obere Kreidezeit (Turonium bis Campanium), während andere für die Gesteinsschichten die untere Kreidezeit (Aptium bis Albium) annehmen. Die mit diesen Sandsteinen verbundenen Knochenbetten weisen auf eine Ansammlung von Wirbeltieren in einem wahrscheinlichen Feuchtgebiet inmitten einer Wüste hin. Keresdrakon vilsoni war möglicherweise ein opportunistisches Raubtier oder Aasfresser. Die Analyse des Schnabels dieses Flugsauriers deutet darauf hin, dass er keinen starken Biss hatte. Daher könnte es für Keresdrakon schwierig gewesen sein, größere Beutetierezu erlegen, aber er hätte sich von kleinen Säugern, Insekten und auch Aas ernähren können.
Die Autoren des wissenschaftlichen Papiers, zu denen der Flugsaurier-Experte Alexander Kellner gehört, betrachten Keresdrakon als das Äquivalent des modernen Marabus (Leptoptilos crumenifer), der jedes kleine Tier frisst, das er schlucken kann. Die Wissenschaftler spekulieren, dass Keresdrakon möglicherweise Jungtiere und Eier des Caiuajara verzehrt hat. Eine phylogenetische Analyse legt nahe, dass Keresdrakon außerhalb der Familie der Tapejaridae liegt, aber immer noch ziemlich eng mit diesen Arten von fliegenden Reptilien verwandt ist. Es wird als Mitglied innerhalb des breiteren Tapejaromorpha beschrieben.
Spannweite: 2 m
Gewicht: 12 kg
Holotyp: CP.V 2069
Fundort: Goio-Ere Formation, Bauru Becken, Caiuá Gruppe, Cruzeiro do Oeste, Parana, Brasilien

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Weitere Informationen
A new toothless pterosaur (Pterodactyloidea) from Southern Brazil with insights into the paleoecology of a Cretaceous desert / Alexander W. A. Kellner, Luiz C. Weinschuetz, Borja Holgado, Renan A. M. Bantim, Julianan M. Sayao, 2019 /
Anais da Academia Brasileira de Ciências, Volume 91, Supl. 2, Rio de Janeiro 2019
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Holotyp © Kellner et al.:
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