Thalassodromeus sethi
Kellner, Campos, 2002
Klassifizierung: Thalassodrominae
Ernährung: karnivor / piscivor
Bedeutung des Namen: Meeresläufer
Thalassodromeus ist von einem fast vollständig erhaltenen Schädel aus der frühen Kreidezeit bekannt. Vor 110 Millionen Jahren schwebte dieser große Jäger über die Lagunen vor der Küste des heutigen Brasiliens. Die besondere Form seines 1,42 Meter langen Schädels lässt vermuten, dass er seine Zeit mit ausgedehnten Flügen über Seen und Meere verbrachte und hin und wieder seinen Kopf ins Wasser tauchte, um so Fische zu fangen. Er besaß einen großen, mächtigen Kopfkamm. Vielleicht diente dieser Kamm der Erkennung der Tiere untereinander. Möglich ist aber auch, dass Thalassodromeus den Kamm bei Paarungsritualen nutzte.
Da die Kiefer der Flugechse denen heute lebender Scherenschnäbel (einer Vogelfamilie) ähneln, vermuten die Entdecker Alexander Kellner und Almeida Campos, dass beide die gleiche Jagdtaktik hatten. Der in Amerika beheimatete Trauerscherenschnabel gleitet ebenfalls mit geöffnetem, ins Wasser getauchtem Schnabel über die Wasseroberfläche und fischt dabei seine Beute heraus. Da Thalassodromeus wegen seines Kopfkamms weniger beweglich war, tauchte er beim Beutefang vermutlich nicht seinen ganzen Kopf ins Wasser, sondern klappte nur kurz den Unterkiefer herab.
Spannweite: 4,5 m
Gewicht: 10 kg
Holotyp: DGM 1476-R
Fundort: Santana Formation, Santana do Cariri, Ceará, Brasilien

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Weitere Informationen
The Function of the Cranial Crest and Jaws of a Unique Pterosaur from the Early Cretaceous of Brazil / Alexander Wilhelm Armin Kellner, Diogenes de Almeida Campos, 2002 / Science 08/2002; 297(5580):389-92. DOI: 10.1126/science.1073186
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