Eurazhdarcho langendorfensis
Vremir, Kellner, Naish, Dyke, 2013
Klassifizierung: Quetzalcoatlinae
Ernährung: karnivor
Bedeutung des Namen: Ajdarxo der Morgenröte
Die versteinerten Knochen des Eurazhdarcho stammen aus den Kreidefelsen von Sebeş-Glod im siebenbürgischen Becken in Rumänien, die etwa 68 Millionen Jahre alt sind. Das siebenbürgische Becken ist für seine Fossilien aus der späten Kreidezeit bekannt, darunter viele Dinosaurierarten, fossile Säugetiere, Schildkröten, Eidechsen und Krokodile. Eurazhdarcho gehörte zur Gruppe der Azhdarchoidea. Diese Flugechsen hatten einen langem Hals und lange Schnäbel, ihre Flügel waren perfekt an einen Gleit- bzw. Segelflug angepasst. Mehrere Merkmale ihrer Flügel und Hinterbeinknochen zeigen, dass sie ihre Flügel zusammenfalten und wenn es erforderlich war, auf allen vieren laufen konnten
Mit drei Metern Spannweite war Eurazhdarcho zwar groß, aber kein Gigant. Das gilt für viele der Tiere aus der Kreidezeit, die in Rumänien entdeckt wurden. Sie waren oft ungewöhnlich klein im Vergleich zu ihren Verwandten, was die Forscher auf die sogenannte Inselverzwergung zurückführen. Ein großer Teil Europas bestand in der späten Kreidezeit aus Inselketten und die Tiere darauf entwickelten sich zu kleineren Individuen als ihre Pendanten auf dem Festland. Über die Lebensweise und das Verhalten der Azhdarchidae wurde viel spekuliert, dass sie Beutetiere aus dem Wasser während des Fluges aus dem Wasser fischten, dass sie in Feuchtgebieten ähnlich einem rezenten Reiher oder Storch auf Beutefang gingen oder wie riesige Strandläufer mit ihren langen Schnäbeln im Schlamm nach Nahrung suchten.
Inzwischen halten es die Forscher für möglich, dass Azhdarchiden auch in Wäldern, in Ebenen und in anderen Gebieten auf Beutesuche gingen. Der Fund des Eurazhdarcho unterstützt diese Theorie, da die Fossilien aus dem Binnenland stammen, also einer eher kontinentalen Umgebung, in der es Wälder und Ebenen ebenso wie große Flüsse und Sumpfgebiete gab. Fossilien aus dieser Region zeigen, dass es Orte gab, an denen sowohl riesige wie auch kleine Azhdarchiden nebeneinander koexistierten. Die Entdeckung von Eurazhdarcho zeigt, dass wahrscheinlich sehr viele verschiedene Tiere in der Region zur gleichen Zeit Jagd auf unterschiedliche Beute machten.
Spannweite: 3 m
Gewicht: 10 kg
Holotyp: EME VP 312
Fundort: Sebes Formation, Lancram, Sebes, Alba Distrikt, Transylvanien, Rumänien

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Weitere Informationen
A New Azhdarchid Pterosaur from the Late Cretaceous of the Transylvanian Basin, Romania: Implications for Azhdarchid Diversity and Distribution / Mátyás Vremir, Alexander W. A. Kellner, Darren Naish, Gareth J. Dyke, 2013 / PLoS ONE 8(1): e54268. doi:10.1371/journal.pone.0054268 /PDF
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Größenvergleich © Dinodata.de:
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Fossil des Eurazhdarcho © Vremir et.al:
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