Longrich, Suberbiola, Pyron, Jalil, 2020
Klassifizierung: Lambeosaurinae
Fortbewegung: biped / quadruped
Ernährung: herbivor
Bedeutung des Namen: Fremdling
Das Fossil des Ajnabia wurde von Paläontologen in Marokko entdeckt. Doch eigentlich war das heutige Marokko im Norden Afrikas waährend der Kreidezeit für Entenschnabelsaurier eigentlich unerreichbar. Meere trennten Afrika von den anderen Landmassen. Offenbar konnten Hadrosaurier selbst Meere und Teile der Ozeane überwinden. Diese pflanzenfressenden Dinosaurier müssen daher große Strecken offenes Wasser überwunden haben, um neue Nahrungs- und Lebensräume im heutigen Afrika erreichen zu können.
Ajnabia war im Vergleich zu seiner Verwandtschaft ein kleines Tier, mit nur 3 Metern Länge war er etwa so groß wie ein Pony. Eine Untersuchung der Zähne und Kieferknochen von Ajnabia zeigt, dass er zur Familie der Lambeosaurinae gehörte, einer Unterfamilie von Entenschnabelsauriern mit kunstvollen knöchernen Kopfkämmen. Lambeosaurier entwickelten sich in Nordamerika, bevor sie sich nach Asien und Europa ausbreiteten, wurden aber vor dem Fund des Ajnabia noch nie in Afrika gefunden.
Leider ist nicht viel von diesem ungewöhnlichen Tier erhalten geblieben, der Fund besteht nur aus einem partiellen linken Oberkiefer mit Zähnen, einem Fragment des rechten Oberkiefers und einem teilweise erhaltene linken Zahn.
Höhe: 1,2 m
Länge: 3 m
Gewicht: 300 kg
Holotyp: MHNM.KHG.222
Fundort: Ouled Abdoun Becken, Marokko

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Weitere Informationen
The first duckbill dinosaur (Hadrosauridae: Lambeosaurinae) from Africa and the role of oceanic dispersal in dinosaur biogeography / Nicholas R. Longrich, Xabier Pereda Suberbiola, Alexander Pyron, Nour-Eddine Jalil, 2020 / Cretaceous Research, 104678. https://doi.org/10.1016/j.cretres.2020.104678
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Kiefer des Ajnabia
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