Hone, R. Lauer, B. Lauer, Spindler, 2023
Klassifizierung: Gallodactylidae
Ernährung: piscivor
Bedeutung des Namen: Steinfinger
„Petro“ stammt aus dem Altgriechischen für „Stein“ und „dactyle“ von dactylus für Finger. Dieser Name geht auf die ursprüngliche Beschreibung des ersten Flugsauriers, Pterodactylus, eines Ctenochasmatiden aus dem Solnhofener Archipel zurück, der damals „Ptero-Dactyle“ genannt wurde. Auf dem Umschlag der Beschreibung erschien jedoch der Name „Petrodactyle“ (Cuvier , 1809), offenbar irrtümlich. Dieser Name hätte jedoch die passende Etymologie von „Steinfinger“ und wird daher hier wiederholt. Der Artname „wellnhoferi“ ehrt Dr. Peter Wellnhofer, der den größten Teil seiner Karriere damit verbracht hat, sich mit Flugsauriern aus dem Solnhofener Archipel und den dazugehörigen Schichten zu beschäftigen.
Das Exemplar des Petrodactyle wurde im Sommer 2010 im Besucherbereich des Steinbruchs Schaudiberg bei Mülheim in Bayern gefunden. Der Steinbruch Schaudiberg liegt in der Nähe der Stadt Mülheim, die zur Gemeinde Mörnsheim/Gailachtal gehört, am westlichen Ende des Landkreises Eichstätt. Dies liegt in der Region Franken zwischen Nürnberg und München.
Das Exemplar wurde in der „Dritte Rosa-Schicht“ direkt unterhalb der Harte-Finze-Schicht der Mörnsheim-Formation, Untertithonium, Jura, gefunden und an den folgenden Koordinaten gesammelt: 48,859 89° Nord, 10,99 267° Ost und mit einer Höhe von 414 m. Die Mörnsheim-Formation besteht aus einer Reihe laminierter, lithographischer Kalksteine, die aus dem Untertithonium (Oberjura) stammen und als Teil der Malm Zeta 2b-3-Zone gelten (Werner, 2005).
Das Exemplar wurde von einem unbekannten Sammler entdeckt und von Ulrich Leonhardt und Roland Pöschl ausgegraben. Es wurde im April 2011 von Ulrich Leonhardt angefertigt und im März 2015 von der Lauer Stiftung erworben. Es befindet sich dauerhaft in deren Sammlung als LF 2809. Ein Abguss des Exemplars wurde angefertigt und der Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München gespendet und ist dort als SNSB-BSPG 2022 I 23 zugänglich.
Zähne und Anatomie des Petrodactyle deuten darauf hin, dass das Tier im Uferbereich von Seen und Flüßen watete und sich vermutlich von kleinen Fischen und Wassertieren ernährte. Auf der Oberseite seiner Schnauze trug diese Flugechse einen ungewöhnlich großen Knochenkamm. Einige nicht ganz vollständig verknöcherte Skelettelemente sprechen dafür, dass es sich bei dem Fossil um ein noch nicht vollständig ausgewachsenes Individuum handelte
Spannweite: 2,1 m
Gewicht: 5 kg
Holotyp: LF 2809
Fundort: Mörnsheim-Formation, Schaudiberg Steinbruch, Mülheim, Bayern, Deutschland

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Weitere Informationen
Petrodactyle wellnhoferi gen. et sp. nov.: A new and large ctenochasmatid pterosaur from the Late Jurassic of Germany / David W. E. Hone, René Lauer, Bruce Lauer, Frederik Spindler, 2023 / Palaeontologia Electronica, 26(2):a25. https://doi.org/10.26879/1251 /
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