Elżanowski, 2001
Klassifizierung: Archaeopterygidae
Ernährung: karnivor
Bedeutung des Namen: Die Art wurde nach dem deutschen Paläontologen Peter Wellnhofer benannt
Wellnhoferia grandis ist ein prähistorischer Vogel aus der späten Jurazeit (ca. 150 Millionen Jahre vor unserer Zeit), der in der Solnhofener Plattenkalk-Formation in Bayern, Deutschland, entdeckt wurde. Diese Art gehört zu den frühesten bekannten Vögeln und ist eng mit Archaeopteryx verwandt, wird jedoch, wenn auch umstritten, als eigene Gattung anerkannt.
Das Typusexemplar ist das sogenannte Solnhofener Exemplar des Archaeopteryx (BSP 1999). Es wurde in den 1960er Jahren bei Eichstätt entdeckt und 1988 von Wellnhofer (als Archaeopteryx- Exemplar ) beschrieben. Es befindet sich heute im Bürgermeister-Müller-Museum in Solnhofen . Ein Amateursammler hatte es ursprünglich als Compsognathus klassifiziert.
Beschreibung:
Größe: Wellnhoferia grandis war etwas größer als die meisten Archaeopteryx-Exemplare, mit einer geschätzten Flügelspannweite von etwa 50–60 cm.
Aussehen:
Der Vogel besaß gefiederte Flügel, die für einen gleitenden oder möglicherweise aktiven Flug geeignet waren. Sein Körper war mit einer Mischung aus Federn und schuppenartigen Strukturen bedeckt, ähnlich wie bei anderen frühen Avialae. Der Schwanz war lang und mit symmetrischen Schwanzfedern versehen, die weniger steif als die modernen Vogelfedern waren.
Anatomie:
Wellnhoferia hatte einen reptilienartigen Schädel mit Zähnen statt eines Schnabels, kräftige Krallen an den Flügeln und einen knöchernen Schwanz, der weniger flexibel war als der moderner Vögel. Die Fußstruktur, insbesondere die Anordnung der Zehen, unterschied sich leicht von Archaeopteryx, was auf eine mögliche Anpassung an eine andere Lebensweise hinweist.
Lebensraum:
Die Solnhofener Lagunenregion war ein tropisches, küstennahes Ökosystem mit flachen Gewässern, Korallenriffen und kleinen Inseln. Wellnhoferia lebte vermutlich in baumbewohnten oder küstennahen Habitaten und ernährte sich von kleinen Beutetieren wie Insekten oder kleinen Wirbeltieren.
Die Art wurde nach dem deutschen Paläontologen Peter Wellnhofer benannt, der bedeutende Beiträge zur Erforschung der Solnhofener Fossilien leistete. Das bekannteste Exemplar, das sogenannte „Solnhofener Exemplar“, zeigt exquisite Erhaltung von Federn und Weichteilen, was Wellnhoferia zu einem Schlüsselfossil für die Paläontologie macht. Obwohl Elżanowski signifikante Unterschiede zwischen Wellnhoferia und Archaeopteryx feststellte, stellten Mayr et al. (2007) in einer späteren Studie fest, dass Wellnhoferia ein Exemplar von Archaeopteryx lithographica ist. Senter und Robins (2003) unterstützten jedoch Elżanowskis Bezeichnung einer eigenen Gattung.
Spannweite: 60 cm
Gewicht: 400 g
Holotyp: BSP 1999
Fundort: Solnhofener Plattenkalke, Bayern, Deutschland

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Weitere Informationen
A new genus and species for the largest specimen of Archaeopteryx / Andrzej Elżanowski, 2001 / Acta Palaeontologica Polonica 46 (4), pp. 519-532 /
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