Scaphognathus crassirostris
Wagner, 1861
Klassifizierung: Rhamphorhynchidae
Ernährung: karnivor
Bedeutung des Namen: Wannenkiefer
Scaphognathus war ein kleiner Flugsaurier und er besaß für seine Größe einen ungewöhnlich langen, bezahnten Schnabel. Das erste Exemplar, ein unvollständiges Fossil ohne Schwanz eines erwachsenen Tieres, wurde im Jahr 1831 von Professor Georg August Goldfuß als Pterodactylus crassirostris beschrieben. Goldfuß fertigte auch als erster Gelehrter eine Lebendrekonstruktion dieser Flugechse an. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Wissenschaftler immer nur die Fossilien untersucht, um eine Art zu beschreiben. Nach dem Fund eines weiteren Exemplars dieser Art, ein juveniles Individuum mit erhaltenen Schwanz, entdeckte Johann Wagner im Jahr 1858, dass es sich um einen Flugsaurier aus der Familie der Rhamphorhynchidae handelte und beschrieb den Fund als neue Art Scaphognathus crassirostris.
Scaphognathus ähnelte Rhamphorhynchus, hatte aber einen kürzeren Schädel mit größeren Schädelöffnungen. Die Zähne in seinem Schnabel waren senkrecht nach unten und nicht schräg nach vorn gewachsen. Untersuchungen des Schädels zeigten, dass Scaphognathus ein relativ großes Gehirn besaß. Dieses war in seinem Aufbau denen von Vögeln ähnlicher als dem von Dinosauriern. Die Gehirnbereiche für das Sehen waren sehr stark ausgebildet, während die für den Geruchsinn zuständigen nur wenig ausgeprägt waren. Das Kleinhirn des Scaphognathus war recht groß, was ihm vermutlich gut koordinierte Bewegungsabläufe ermöglichte.
Spannweite: 1 m
Gewicht: 200 g
Holotyp: GPIB 1304
Fundort: Solnhofener Plattenkalken, Eichstätt, Bayern, Deutschland

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Scaphognathus

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Weitere Informationen
New information on the pterosaur Scaphognathus crassirostris and the pterosaurian cervical series / S. C. Bennett, 2004 / Journal of Vertebrate Paleontology, 24 (Supplement to #3):38A
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Bildlizenz
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Grafiken und Illustrationen von Daniel Bensen