Nothronychus mckinleyi

Kirkland, Wolfe, 2001

 

Klassifizierung: Therizinosauria

Fortbewegung: biped

Ernährung: herbivor

Bedeutung des Namen: Faultier-Kralle

Nothronychus war ein Dinosaurier aus der Familie der ungewöhnlichen Therizinosaurier. An seinen Händen besaß er jeweils drei über 20 cm lange, gebogene Fingerklauen, die denen von Faultieren ähnelten. Er hatte lange Arme, einen langen Hals mit einem kleinen Kopf, der in einem zahnlosen Schnabel endete. Sein Bauch war recht groß und fassförmig, darunter befanden sich stämmige kurze Beine, ein kurzer Schwanz rundeten das ungewöhnliche Körperprofil des Nothronychus ab. Ein Jahr nach der Entdeckung des ersten Exemplars wurde ein weiteres Nothronychus-Fossil gefunden, diesmal im US-Bundesstaat Utah. Diese individuelle Spezies wurde im Jahr 2009 als zweite Art Nothronychus graffami benannt. Zwischen diesen beiden Arten gibt es einige kleine Unterschiede. So scheint Nothronychus mckinleyi ein wenig kleiner und im Körperbau deutlich weniger robust gewesen zu sein alsNothronychus graffami. Auch durch andere Merkmale unterscheiden sich die beiden Spezies. Nothronychus mckinleyi besaß zum Beispiel einen ausgeprägten Knick im Unterarm, auch sind die Schwanzwirbel beider Spezies verschieden.

Beide Arten besaßen die klassische therizinosauroide Körperform, die eines gedrungenen zweibeinigen Theropoden mit einem großen, tonnenförmigen Bauch. Vermutlich dienten körperliche Anpassungen wie die lange Hälse und die langen Krallen an den Fingern dazu, um an langen Ästen zu ziehen und so an Nahrung zu gelangen, die für andere Dinosaurier nicht oder nur schwer zu erreichen war. Nothronychus hatte blattförmige Zähne, diese waren zum Schneiden von weichem Pflanzen gut geeignet. Die Wissenschaftler vermuten, dass Nothronychus außerdem einen Keratin-Schnabel besaß. Eine interessante Tatsache des Nothronychus graffami ist, dass das Typusexemplar in Sedimenten mariner Ablagerungen gefunden wurde. Das bedeutet, dass der tote Körper irgendwie ins Meer gelangt sein muß um schließlich auf den Grund zu sinken und dann schnell von Schlamm bedeckt wurde. Der nordamerikanische Kontinent war während der späten Kreidezeit von einem Flachmeer bedeckt, dem Western Interior Seaway, welches sich vom heutigen Mexiko bis nach Kanada erstreckte. Er teilte zentral Nordamerika in einen westlichen und eine östliche Landmasse, die als Laramidia und Appalachia bezeichnet werden. Wissenschaftler verglichen die amerikanischen Therizinosaurier mit ihren asiatischen Verwandten und kamen zu dem Schluß, dass die nordamerikanischen Arten wahrscheinlich aus Asien eingewandert waren.

Höhe: 1,9 m

Länge: 5,5 m

Gewicht: 900 kg

Holotyp: MSM P-2117

Fundort: Moreno Hill Formation, Haystack Butte, Zuni Becken, Catron County, New Mexico, USA

 

 

Weitere Informationen

A re-evaluation of the basicranial soft tissues and pneumaticity of the therizinosaurian Nothronychus mckinleyi (Theropoda; Maniraptora) / David K. Smith, R. Kent Sanders, Douglas G. Wolfe, 2018 / PLoS ONE 13(7): e0198155. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0198155 /PDF

Craniocervical Myology and Functional Morphology of the Small-Headed Therizinosaurian Theropods Falcarius utahensis and Nothronychus mckinleyi / David K. Smith, 2015 / PLoS ONE 10(2): e0117281. doi:10.1371/journal.pone.0117281 /PDF

A new North American therizinosaurid and the role of herbivory in ‘predatory’ dinosaur evolution / Lindsay E. Zanno, David D. Gillette, L. Barry Albright, Alan L. Titus, 2009 / Proc. R. Soc. B 7 October 2009 vol. 276 no. 1672 3505-3511 / doi:10.1098/rspb.2009.1029

New data on Kansaignathus sogdianus, a dromaeosaurid theropod from the Upper Cretaceous of Tajikistan / Alexander O. Averianov, Alexey V. Lopatin, 2023 / Cretaceous Research, https://doi.org/10.1016/j.cretres.2023.105524

Osteology of the derived Therizinosaur Nothronychus with evidence for convergence in dinosaurian evolution/ David K. Smith, David D. Gillette, 2024 / Zoological Journal of the Linnean Society, 2024;, zlad148

Reconstruction of soft non-contractile tissue in the derived therizinosaur Nothronychus: the interplay of soft tissue and stress on hindlimb ossification and posture / David K. Smith, David D. Gillette, 2023 / Journal of Morphology, 0362-2525, https://doi.org/10.1002/jmor.21579

The Slothful Claw: Osteology and Taphonomy of Nothronychus mckinleyi and N. graffami (Dinosauria: Theropoda) and Anatomical Considerations for Derived Therizinosaurids / Brandon P. Hedrick, Lindsay E. Zanno, Douglas G. Wolfe, Peter Dodson, 2015 / PLoS ONE 10(6): e0129449. doi:10.1371/journal.pone.0129449 /PDF

Vertebral pneumaticity of the North American therizinosaur Nothronychus/ David K. Smith, R. Kent Sanders, Douglas G. Wolfe, 2020 / Journal of Anatomy 2020; 00: 1– 17. doi.org/10.1111/joa.13327

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Bildlizenzen

Größenvergleich © Dinodata.de:
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Skelett des Nothronychus © Dinodata.de:
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Zähne & Rippen des Nothronychus © Hedrick et al.:
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Hirnschale des Nothronychus © David K. Smith:
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Grafiken und Illustrationen von Scott Hartman