Pol, Ramezani, Gomez, Carballido, Carabajal, Rauhut, Escapa, Cúneo, 2020
Klassifizierung: Sauropoda
Fortbewegung: quadruped
Ernährung: herbivor
Bedeutung des Namen: wildes Pferd
Entdeckt wurde das Fossil des Bagualia alba in der Provinz Chubut im argentinischen Patagonien. Es handelt sich bei dem Fund um die Fossilien eines der ältesten bekannten großen Sauropoden, und die Forscher um Diegeo Pol konnten ihren Fund auch sehr genau in seinen zeitlichen und ökologischen Kontext einordnen. Die Gesteinsschichten, aus denen Bagualia stammt, konnten genau auf 179 Millionen Jahre datiert werden. Die Überreste bestehen aus über 100 Knochen, darunter befinden sich Halswirbel, Gliedmaßenknochen sowie Schädel- und Zahnelemente.
In den umgebenden Gesteinen fanden sich auch Pflanzenfossilien aus der Zeit, in der Bagualia lebte. Diese Funde geben wertvolle Hinweise auf das damalige Klima und Ökosystem. An den Untersuchungen war auch der Münchner Dinosaurierexperte Oliver Rauhut von der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie (SNSB-BSPG) sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt.
Die Art und Verteilung der Pflanzenfossilien deutet darauf hin, dass es vor etwa 180 Millionen Jahren während der Jurazeit einen raschen Klimawandel gab, von einem gemäßigten warmen und feuchten Klima. Es herrschte eine vielfältige, üppige Vegetation in einem stark jahreszeitlich geprägten, sehr heißen und trockenen Klima. Dieses war durch eine weniger vielfältige Flora gekennzeichnet. In den jüngeren Gesteinsschichten dominierten somit Pflanzen, die speziell an heiße Klimazonen angepasst waren, wie z.B. bestimmte Nadelbäume. Als Grund für diese Umweltveränderungen vermuten die Forscher einen globalen Treibhauseffekt. Vor 180 Millionen Jahren gab es zunehmend große Vulkanausbrüche, die große Mengen Treibhausgase und Methan freigesetzt haben. Beweise für diese Vulkanausbrüche finden sich auf vielen südlichen Kontinenten, wie z.B. den Drakensbergen im südlichen Afrika.
Mit ihren schmalen, länglichen Zähnen waren die meisten Gruppen der Sauropodomorpha an die eher weiche Vegetation angepasst, die vor dem globalen Erwärmungsereignis die Erde bedeckte. Als diese Flora durch die viel zähere, an Trockenheit angepasste Vegetation ersetzt wurde, starben diese Tiere aus. Die Sauropoden waren dann die einzige Gruppe unter den großen Pflanzenfressern, die ein robusteres Gebiss besaßen. Somit waren sie besser an die zähe Pflanzennahrung angepasst und wurden zur dominierenden Gruppe der pflanzenfressenden Dinosaurier zu dieser Zeit. Die Forscher vermuten, dass die Spezialisierung auf die zähe Nahrung auch einer der Gründe war, warum diese Tiere ihre gigantischen Ausmaße erreichten. Denn um mit dieser Nahrung fertig zu werden, wurden große Verdauungskammern benötigt.
Höhe: 3,5 m
Länge: 12 m
Gewicht: 10 to
Holotyp: MPEF-PV 330
Fundort: Cañadón Asfalto Formation, Cerro Cóndor, Provinz Chubut, Patagonien, Argentinien
Weitere Informationen
Extinction of herbivorous dinosaurs linked to Early Jurassic global warming event / D. Pol, J. Ramezani, K. Gomez, J. L. Carballido, A. Paulina Carabajal, O. W. M. Rauhut, I. H. Escapa, N. R. Cúneo, 2020 / The Royal Society Publishing, Volume 287, Issue 1939
The axial skeleton of Bagualia alba (Dinosauria: Eusauropoda) from the Early Jurassic of Patagonia/ Kevin Leonel Gomez, Jose Luis Carballido, Diego Pol, 2021 / Palaeontologia Electronica, 24(3):a37 /PDF
- - - - -
Lizenzen
Größenvergleich © Dinodata.de:
Creative Commons 4.0 International (CC BY 4.0)
© Teile des Textes und der Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie (SNSB-BSPG)