Bono, Clarke, Tarduno, Brinkman, 2016
Klassifizierung: Ornithurae
Ernährung: piscivor
Bedeutung des Namen: Diejenigen, die fliegen
Der Holotypdes Tingmiatornis ist ein vollständiger linker Humerus (NUFV 1960; NUFV: Kanadisches Naturmuseum, Ottowa, Ontario, Kanada; Abb. 3), ein distaler Humerus (UR 00.200; UR: Universität von Rochester, Rochester, New York, USA; Fig. 4) und eine proximale Ulna (NUFV 1838; Fig. 5). Die wenigen Fossilien von Tingmiatornis arctica sind zwar gut erhalten, lassen aber nur wenige Rückschlüsse auf die Anatomie und Ökologie dieser Art zu. Aufgrund der Dicke der Knochenrinde und der Proportionen des Humerus war Tingmiatornis wahrscheinlich ein Tauchvogel wie Pasquaornis. Da der Fund des Pasquaornis jedoch hauptsächlich aus Vorderbeinresten besteht und bekannte Hesperornithiformes stark reduzierte Vorderbeine mit wenigen diagnostischen Merkmalen besaßen, wird die potenzielle hesperornithiforme Affinität des Tingmiatornis durch Verteilungsdaten und Tauchökologie gestützt, eine Ökologie, die mehrfach bei Vögeln erworben wurde.
Die kreidezeitliche Arktis mit ruhigem Wasser und einem warmem Klima bot Vögeln wie Tingmiatornis eine ausreichend geeignete Umgebung für Brut und Lebensweise. Am Fundort Axel Heiberg Island wurden jedoch keine direkten Hinweise wie Nester oder Eier gefunden. Es wurde auch eine Korrelation zwischen einer größeren Vogelkörpergröße, der Vogelhäufigkeit und einer erhöhten Häufigkeit fleischfressender Fische gefunden. Basierend auf eine vollständig fossile Flosse, war der am arktischen Ort bekannte Amiidenfisch ungefähr 0,3 bis 0,6 Meter lang. Dies deutet darauf hin, dass diese Fische möglicherweise Vögel die Größe von Tingmiatornis arctica übertreffen konnten, wenn Tingmiatornis tatsächlich ein Tauchvogel war und sich von den am Fundort dokumentierten Fischen ernährte. Dass Tingmiatornis nachts jagte, kann nicht ausgeschlossen werden, wenn man bedenkt, dass der ähnliche rezente Westtaucher (Aechmophorus occidentalis) in seinen winterlichen Lebensräumen nachtaktiv nach Futter sucht.
Tingmiatornis arctica lebte eindeutig in einer Süßwasser-Umgebung. Während die Daten zur Verteilung der mesozoischen Vögel in hohen Breitengraden begrenzt sind, könnte Tingmiatornis und die Vögel der Axel Heiberg Island die Hypothese stützen, die eine physiologische und / oder verteilungsbezogene Erklärung für das bevorzugte Überleben einiger Ornithurine, Aves, über die KP-Grenze hinweg begünstigt haben könnte.
Holotyp: NUFV 1960
Fundort: Kanguk Formation, Axel Heiberg Island, Nunavut, Kanada
Weitere Informationen
A Large Ornithurine Bird (Tingmiatornis arctica) from the Turonian High Arctic: Climatic and Evolutionary Implications / Richard K. Bono, Julia Clarke, John A. Tarduno, Donald Brinkman, 2016 / Scientific Reports, Volume 6, Article number: 38876PDF
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Bildlizenz
Holotyp © Bono et al.:
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