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Alioramus remotus

Kurzanov, 1976

 

Klassifizierung: Tyrannosaurinae

Fortbewegung: biped

Ernährung: karnivor

Bedeutung des Namen: anderer Zweig

Die Fossilien des Alioramus bestehen aus Teilen des Schädels und drei Fußknochen (Metatarsalia), die in Sedimenten feuchter Auen bei Bayankhongor (Mongolei) in der späten Kreidezeit abgelagert wurden. Diese Spezies wurde 1976 von dem russischen Paläontologen Sergej Kurzanov benannt und beschrieben. Alioramus stellt einen Nebenzweig der Tyrannosauridae, die Tyrannosaurinae dar, wahrscheinlich ist er daher eng mit Tarbosaurus verwandt, weil er eine längere Schnauze und mehr Zähne als die Tyrannosauridae besitzt. Der Holotyp stammt vermutlich von einem juvenilen Tier.

Eine zweite Art, Alioramus altai, ist von einem kompletteren Skelett bekannt und wurde und im Jahr 2009 von Stephen L. Brusatte und Kollegen beschrieben. Alioramus besaß eine Reihe von fünf knöchernen Höckern auf dem oberen Rand seiner Schnauze, was ihn deutlich von anderen Tieren seiner Art unterscheidet, auch war er insgesamt kleiner als andere Tyrannosaurier. Der Schädel von Alioramus remotus war ungefähr 45 Zentimeter lang. Auf der Rückseite des Schädels befandt sich ein kleiner nach vorn ragender Kamm, der aus den fusionierten Scheitelbeinen gebildet wurde, dies war ein gemeinsames Merkmal aller Tyrannosaurier. Der Kamm des Alioramus war stark verdickt, ähnlich wie bei Tarbosaurus und Tyrannosaurus. Der Unterkiefer von Alioramus war lang und schmal, eine weiteres mögliches Indiz dafür, das es sich um ein jugendliches Tier handelt.

Paläontologen stuften Alioramus lange Zeit innerhalb der Superfamilie der Tyrannosauroidea ein, da nur wenig fossiles Material vorhanden war und eine genauere Klassifizierung schwer möglich war. Vor der Entdeckung von Alioramus altai wurde im Jahr 2003 eine kladistische Analyse veröffentlicht, in der Alioramus in die Familie der Tyrannosauridae und dort in die Unterfamilie Tyrannosaurinae neben Tyrannosaurus, Tarbosaurus und Daspletosaurus platziert wurde. Eine Studie aus dem Jahr 2004 unterstützte dieses Ergebnis zwar, schlug aber vor, dass es war ebenso wahrscheinlich sei, dass Alioramus außerhalb der Familie Tyrannosauridae eine mehr basale Position innerhalb der Tyrannosauroidea einnimmt. Eine andere Studie verzichtete auf eine Klassifizierung des Alioramus aufgrund des fragmentarischen fossilen Materials. Die Entdeckung von Alioramus altai im Jahr 2009 bestätigte dann die Platzierung der Gattung innerhalb der Tyrannosaurinae.

Höhe: 2,2 m

Länge: 6 m

Gewicht: 1 to

Holotyp: PIN 3141/1

Fundort: Ingenii Höövör Tal, Bayankhongor, Mongolei

Maastrichtiium (Kreide)

 

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Schädel des Alioramus altai / Wyoming_Jackrabbit, bearbeitet durch Dinodata.de. Creative Commons NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0)
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Alioramus / © Mineo Shiraishi. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Autors.
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Alioramus / © Fabio Pastori. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Autors.
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Hirnschale des Alioramus / Bever et al. Creative Commons 4.0 International (CC BY 4.0)
Hirnschale
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Morphologie der Hirnnervenwurzeln / Bever et al. Creative Commons 4.0 International (CC BY 4.0) Hirnnervenwurzeln
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Weitere Informationen

A long-snouted, multihorned tyrannosaurid from the Late Cretaceous of Mongolia / Stephen L. Brusatte, Thomas D. Carr, Gregory M. Erickson, Gabe S. Bever, Mark A. Norell, 2009 / Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA, / doi: 10.1073/pnas.0906911106

Variation, Variability, and the Origin of the Avian Endocranium: Insights from the Anatomy of Alioramus altai (Theropoda: Tyrannosauroidea)Open Access/ Gabe S. Bever, Stephen L. Brusatte, Amy M. Balanoff, Mark A. Norell, 2011 / PLoS ONE 6(8): e23393. doi:10.1371/journal.pone.0023393 /PDF

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Bildlizenzen

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Schädel des Alioramus von Wyoming_Jackrabbit:
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Hirnschale des Alioramus // Bever et al.:
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Morphologie der Hirnnervenwurzeln des Alioramus // Bever et al.:
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Grafiken und Illustrationen von Mineo Shiraishi

Grafiken und Illustrationen von Fabio Pastori